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Burgenland News

27.02.2025

Ausschreibung von Kassenplanstellen

Aktuell sind im Burgenland wieder Kassenplanstellen ausgeschrieben...

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06.12.2024

KV 2025 / 2026 für Ordinationsangestellte

Mit der Gewerkschaft konnte eine Einigung betreffend der Gehaltserhöhungen für Ordinationsangestellte für die Jahre 2025 und 2026 erzielt werden...

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20.09.2024

Influenza-Impfaktion startet in Ordinationen

Das Öffentliche Impfprogramm (ÖIP) Influenza startet nun österreichweit in den Ordinationen. Heuer fällt der Selbstbehalt für die Impflinge weg...

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Presseinformationen der ÖÄK

PK Lautstarker Hilferuf der Spitalsärzteschaft

Die aktuelle Spitalsärzteumfrage der Bundeskurie angestellte Ärzte der ÖÄK zeigt: Das Arbeiten im Spital ist unangenehmer geworden, nur 62 Prozent der Befragten würden nochmals den Arztberuf wählen.

Den Spitalsärzten geht zunehmend die Freude an der Arbeit verloren. Nur 62 Prozent der Befragten würden wieder den Arztberuf ergreifen, wenn sie noch einmal die Chance zur Berufswahl hätten – diesen alarmierenden Trend zeigt die aktuelle Spitalsärzteumfrage der Bundeskurie angestellte Ärzte (BKAÄ) der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) in Kooperation mit IMAS-International, Institut für Markt- u Sozialanalysen, mit Sitz in Linz.

„Dieses zentrale Ergebnis untermauert unsere seit Jahren aufgestellte Forderung, dass die Arbeitsbedingungen in unseren Spitälern massiv verbessert werden müssen, 60 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass die Arbeit im Krankenhaus in den vergangenen fünf Jahren unangenehmer geworden ist – das ist total konträr zu dem, was eigentlich seit der bisher letzten Umfrage von 2019 geschehen hätte sollen, nämlich dafür zu sorgen, dass unsere Ärztinnen und Ärzte ihren Beruf so ausüben können, wie es die Patienten verdienen“, fasst Harald Mayer, ÖÄK-Vizepräsident und BKAÄ-Obmann, zusammen. 2019 hatten noch 53 Prozent angegeben, das Arbeiten im Spital sei gegenüber 2014 unangenehmer geworden. Am deutlichsten zeigte sich das bei Oberärztinnen bzw. -ärzten. 71 Prozent der Befragten dieser Gruppe gaben an, die Arbeit sei unangenehmer geworden, gefolgt von den Fachärztinnen und Fachärzten im Spital (65%) und den Dauersekundarärztinnen und -ärzten (63%).  

„Die nun vorliegenden Ergebnisse sind ein lauter Hilferuf der Spitalsärzteschaft“, bilanziert Mayer. „Es wird leider nicht besser, sondern schlechter. Die Folge ist, dass tatsächlich nur 62 Prozent der Befragten tatsächlich angeben, dass sie sich nochmals für den Arztberuf entscheiden würden. 19 Prozent sind massiv unzufrieden in ihrem Beruf! Das sind keine guten Aussichten für die künftige Patientenversorgung in Österreich. Wir müssen rasch handeln und jene Arbeitsbedingungen schaffen, die dazu führen, dass uns die Ärztinnen und Ärzte nicht davonlaufen.“

Patientenlenkung stoppt Belastungsspirale

Neben Faktoren wie der optimalen Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit, einer KA-AZG-konformen wöchentlichen Arbeitszeit ohne versteckte Überstunden bis hin zu weniger Nachtdiensten oder der Möglichkeit von Teilzeitmodellen (insbesondere für Eltern und ältere Arbeitnehmer), gibt es für Mayer auch eine Generallösung, um die Belastung der Spitalsärzteschaft zu verringern: „Wir müssen endlich eine einheitliche, bundesweite und verbindliche Patientenlenkung zur Entlastung der Spitalsambulanzen einführen – mit einem Schlag wären damit viele Probleme gelöst. Man sieht am Beispiel der Niederlande, wie gut das funktionieren kann. Dort gelangt niemand ohne Überweisung vom niedergelassenen Arzt in eine Krankenhausambulanz. Vielen Menschen kann somit schon in der Niederlassung optimal geholfen werden. Bei uns dagegen kann jeder wie er will beliebige Ebenen des Gesundheitssystems in Anspruch nehmen, egal ob notwendig oder nicht. Ich bin zuversichtlich, dass die neue Gesundheitsministerin und die neue Staatssekretärin diesen notwendigen Reformschritt umsetzen werden, da es ja im Regierungs-Programm klar als Problem erkannt wurde.“

Zeitfresser Bürokratie

Weitere belastende Faktoren für die Zufriedenheit beim Arbeiten im Spital sind zu viel Verwaltungsaufgaben und Patientendokumentation (hier gaben 35 Prozent an, dass dadurch eine starke Belastung besteht), Zeitdruck (28 Prozent), Nachtdienste (25 %) sowie Patientenaufnahmedruck bei Überbeleg im Spital (23 %).

„Dass es bei der Belastung durch bürokratische Aufgaben eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber 2019 gegeben hat, zeigt, dass wir als Standesvertretung auch hier mit unserer langjährigen Forderung richtig liegen – es geht viel zu viel Zeit für Administration drauf. Das ist Zeit, die den Ärzten bei den Patienten fehlt. Zum selben Ergebnis kam auch schon die Ausbildungsevaluierung 2024. Umso erstaunlicher ist dies, da es, verglichen mit 2019, um sechs Prozent mehr Assistenzkräfte in unseren Spitälern gibt. Da stimmt etwas nicht im administrativen System. Dem muss schleunigst entgegengewirkt werden“, befindet Mayer.

Die langjährige Forderung der Bundeskurie angestellte Ärzte nach einer flächendeckenden Einführung von Dokumentationsassistenten in den heimischen Spitälern sei weiterhin aufrecht und dringlicher denn je. Mayer fasst zusammen: „Die Spitalsärzteumfrage zeigt, dass 39 Prozent der Arbeitszeit für Administration aufgewendet werden muss. Gegenüber 2019 ist dies sogar noch eine Steigerung von zwei Prozentpunkten. In der Basisausbildung sind es sogar 48 Prozent - das ist eindeutig zu viel. Wir müssen das Übel an der Wurzel packen und unsere Ärztinnen und Ärzte für das freispielen, wofür sie ausgebildet wurden, für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Eigentlich unglaublich, dass immer weniger Zeit dafür bleibt, obwohl wir seit Jahren auf diese Fehlentwicklung hinweisen.“

Digitaler Aufholbedarf

Auch die technische Ausrüstung in den Spitälern wirkt hinderlich für die ärztliche Arbeit: 32 Prozent sehen sich dadurch eher oder stark belastet. 15 Prozent orten eine starke Belastung und benoten die technische Ausrüstung mit der Note „Nicht genügend“: „Das ist leider ein Plus von sechs Prozentpunkten gegenüber 2019, oder eher ein Minus“, rechnet Mayer vor. „Vor zwei Jahren hat die Bundesregierung eine Digitalisierungs-Initiative in den Spitälern ausgerufen, für die die Bundeskurie angestellte Ärzte ihre Zustimmung und Unterstützungsbereitschaft kundgetan hat. Diese Initiative ist nie in Schwung gekommen. Österreich braucht einen digitalen Neustart – insbesondere in unseren Spitälern. Schon die Ausbildungsevaluierung hat gezeigt, dass es an funktionierender digitaler Unterstützung in den Krankenhäusern mangelt.“ Die BKAÄ fordere daher eine bundesweit einheitliche Stelle, die die „digitale Verantwortung“ übernimmt. Bei der Digitalisierung muss insbesondere auf die Anwenderfreundlichkeit geachtet werden – die Systeme müssen die Ärzte unterstützen und nicht noch mehr Administration schaffen, so Mayer.

74 Prozent wollen oder können nicht länger als 65 arbeiten

Aber nicht nur beim Start ins Berufsleben ist offensichtlich Luft nach oben. 74 Prozent der Befragten unter 65 Jahren gaben nämlich an, dass sie „eher oder sehr unwahrscheinlich“ die derzeitige Tätigkeit im Spital bei gleichbleibender Belastung auch noch im Alter von 65 Jahren ausüben können und wollen. „Wenn sich nichts ändert, werden also drei Viertel der Ärztinnen und Ärzte vor oder mit dem Regel-Pensionsalter das Gesundheitssystem verlassen. Diese Entwicklung ist angesichts der bevorstehenden und weithin bekannten Pensionierungswellen der Generation der Baby-Boomer und der sinkenden Zahl an Ärztinnen und Ärzten in den kommenden Generationen fatal“, unterstreicht Mayer.

Man müsse flexible Arbeitszeitmodelle ermöglichen, um diese Ressourcen zu halten und auch, um deren Expertise – etwa in der Ausbildung der jungen Ärzte – weiter zu bündeln und zu nützen. Für den Fall, dass sie (eher) wahrscheinlich noch über das 65. Lebensjahr hinaus im Spital ärztlich tätig sind, wäre es dafür für 71 bzw. 70 Prozent sehr wichtig, wenn die Möglichkeit zur Stundenreduktion bestünde und auch, die Anzahl der Dienste zu verringern. Wir müssen flexible Arbeitszeitmodelle in den Spitälern rasch umsetzen, hier sind vor allem die Spitalsträger gefragt“, so der BKAÄ-Obmann. Generell müsse es gelingen, der Spitalsärzteschaft die Freude an der Arbeit und somit der Arbeit im solidarischen Gesundheitssystem und für die Patientenversorgung zu bewahren oder zurück zu bringen. Mayer: „Für acht von zehn Befragten ist dieser Aspekt der wichtigste, noch vor persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten und der materiellen Absicherung. Der Arztberuf ist auch eine Berufung, diese darf nicht aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen zur Qual werden.“

Fakten zur Studie und Durchführung

Die Befragung der Spitalsärztinnen und -ärzte wurde mit Online-Interviews, einer sogenannten Totalbefragung, durchgeführt. Zwischen 6. Dezember 2024 bis 6. Jänner 2025 nahmen insgesamt 3.851 Spitalsärztinnen und -ärzte teil.

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Fotos

v.l.n.r. Christoph Steinacker, Harald Mayer Christoph Steinacker Harald Mayer Harald Mayer Christoph Steinacker Harald Mayer Harald Mayer

Foto Credit: ÖÄK/Karo Pernegger




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Folgende Seminare sind in nächster Zeit im Burgenland geplant:

 

Notarzt Refresher Hybrid-Kurs
29.03.2025; Hornstein


37. Burgenländischer Notarztkurs
31.03.–05.04.2025; Hornstein


Lehrpraxisleiterseminar
26.04.2025; Raiding


Refresherkurs: Verkehrsmedizinische Schulung
10.05.2025; Eisenstadt


Notarzt Refresher Hybrid-Kurs
17.05.2025; Eisenstadt


Notarzt Refresher Hybrid-Kurs
14.06.2025; Hornstein


41. Burgenländischer Ärztetag
13.09.2025; Raiding


Notfallmanagement für das Praxisteam
20.09.2025;


Notarzt Refresher Hybrid-Kurs
27.09.2025; Hornstein


Praxisgründungs- und Praxisschlussseminar
18.10.2025; Trausdorf


Burgenländisches Impfsymposium
25.10.2025; Eisenstadt


Notarzt Refresherkurs
28.-29.11.2025; Rust


Weitere Informationen: Fr. Andrea Baric, Tel: 02682/62521-10, mmmZm9ydGJpbGR1bmdAYWVrYmdsZC5hdA== 


Mitteilungen der Ärztekammer

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Gewaltschutz

Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sind oft die erste Anlaufstelle für die Versorgung von gewaltbetroffenen Personen. Der Leitfaden führt durch die Versorgungsschritte in der Praxis. Weitere Infos finden Sie hier: >>Link


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