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PK Lang ersehnt, endlich umgesetzt, große Resonanz: der neue Facharzt für Allgemeinmedizin und Familienmedizin
Die Einführung des Facharztes, für den die ÖÄK jahrzehntelang gekämpft hat, wird heute in einer festlichen Enquete gebührend gefeiert.
Er ist die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, er kennt die Patientengeschichte wie kein anderer: Der Hausarzt erfüllt eine wesentliche Rolle im Gesundheitssystem und hilft auch dabei, die Patientinnen und Patienten zu lenken, damit diese an der richtigen Stelle die richtige medizinische Behandlung erfahren: „Umso mehr freut es mich, dass nach so vielen Jahren endlich die Forderung der Österreichischen Ärztekammer nach einem Facharzt auch in der Allgemeinmedizin erfüllt wurde“, sagte Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz. Die Resonanz ist groß, die Zahl der Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeinmedizin und Familienmedizin nimmt stetig zu: „Der neue Facharzt ist ein Puzzlestück, um die Patientenversorgung in Österreich sicherzustellen“, so Steinhart. Er stärke nicht nur die Allgemeinmedizin als Fach per se, sondern habe auch Auswirkungen auf die gesamte Versorgung.
Großer Meilenstein nach jahrelangen Verhandlungen
Der Weg hin zum eigenen Facharzttitel sei ein langer gewesen, schilderte der Tiroler Allgemeinmediziner Edgar Wutscher, ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Der erste Beschluss zum Facharzt für Allgemeinmedizin wurde 1992 im Rahmen des Kammertages der Österreichischen Ärztekammer gefasst. 2004 erfolgte der Beschluss zum Ausbildungsweg, 2019 wurde eine Arbeitsgruppe installiert. Ein Jahr später wurde eine gemeinsame einstimmige Zielsetzung der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM) und der Bundessektion Ärzte für Allgemeinmedizin und approbierte Ärzte (BSAM) beschlossen: „Wichtig war immer, dass man hier alle gemeinsam ein klar definiertes Ziel verfolgen und uns einig sind, wie der Facharzt gestaltet werden sollte“, so Wutscher.
Vor vier Jahren mündeten die ganzen Bemühungen in einer Unterarbeitsgruppe „Facharzt für Allgemeinmedizin“ mit dem Bundesministerium: „Das war eine schwierige Unterarbeitsgruppe, da hier Ländervertreter, Dachverband, Österreichische Gesundheitskasse, Rechtsträger, der Gesundheitsfonds Steiermark und das Ministerium beteiligt waren, die alle diverse Interessen vertreten“, erinnerte sich Wutscher zurück. Mit einigen Zwischenstopps wurde im Februar 2024 schließlich der Beschluss zum Facharzt „Allgemeinmedizin und Familienmedizin“ im Parlament gefasst. „So sind rückblickend viele, viele Jahre vergangen, vom Beschluss bis zur tatsächlichen Umsetzung des Facharztes – umso mehr ist das, was wir nun haben, ein großer Meilenstein, den wir in der heutigen Enquete vorstellen und in seinen Auswirkungen diskutieren wollen“, sagte Wutscher.
Ausbildung dort, wo Allgemeinmedizin stattfindet
Das neu definierte Sonderfach für Allgemeinmedizin und Familienmedizin lege die Breite des Aufgabengebietes dar, sagte der Salzburger Allgemeinmediziner Christoph Fürthauer, geschäftsführender Obmann der Bundessektion Ärzte für Allgemeinmedizin und approbierte Ärzte. Mit der Ergänzung der Familienmedizin sei nun auch ein wichtiges Tätigkeitsfeld mit dem Facharzt verankert: „Als Hausärzte sind wir Ansprechpartner für die gesamte Familie, wir begleiten idealerweise unsere Patientinnen und Patienten von klein an bis ins hohe Alter“, unterstrich Fürthauer. Auch durch die mit dem neuen Facharzt einhergehende neue Ausbildungsordnung werde die praktische Erfahrung durch die 24-monatige Lehrpraxis gefördert: „Damit erhalten die Ärzte in Ausbildung einen fundierten Einblick in die Vielfalt dieser Fachdisziplin und die Ausbildung im Hauptfach geschieht dort, wo die Allgemeinmedizin auch stattfindet“, zeigte sich Fürthauer erfreut. Das seien positive Entwicklungen, auch im Hinblick auf die Versorgungssituation: „Die neue, wissenschaftlich fundierte Ausbildungsordnung ist attraktiver für den Nachwuchs und wird helfen, den Kassenärztemangel zu bekämpfen“, sagte er.
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Foto Credit: Christoph Schwalb