Burgenland News
Ausschreibung von Kassenplanstellen
Aktuell sind im Burgenland wieder Kassenplanstellen ausgeschrieben...
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Mit der Gewerkschaft konnte eine Einigung betreffend der Gehaltserhöhungen für Ordinationsangestellte für die Jahre 2025 und 2026 erzielt werden...
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Das Öffentliche Impfprogramm (ÖIP) Influenza startet nun österreichweit in den Ordinationen. Heuer fällt der Selbstbehalt für die Impflinge weg...
Mehr lesen...Presseinformationen der ÖÄK
Die ÖGK muss erst einmal intern ihre Misswirtschaft aufräumen, bevor bei den Leistungen der Rotstift angesetzt wird, fordert die ÖÄK.
Die Mitteilung der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), dass für 2025 nun ein noch größeres Defizit von bis zu einer Milliarde zu erwarten ist, lässt die Ärzteschaft Alarm schlagen. Schockierend ist: Noch im Februar 2024 stellte die ÖGK „dank des Finanzausgleichs“ einen Gewinn von 58 Millionen Euro in Aussicht, nun droht ein Milliardenloch: „Die Versorgung der Bevölkerung steht auf dem Spiel. ÖGK-Obmann Andreas Huss räumte sogar offen ein, dass auch die ÖGK ‚in Konkurs‘ gehen könne. Langfristige Planbarkeit und gutes Wirtschaften sind unerlässlich, vor allem wenn es um die Gesundheit der Bevölkerung geht. Ein derartiges Managementversagen wäre in der Privatwirtschaft undenkbar und ist völlig fahrlässig. Für uns ist die Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten nicht verhandelbar. Dafür braucht es entsprechende Rahmenbedingungen wie den Ausbau und die Attraktivierung der Kassenstellen, die Finanzierung der Auslagerung von Spitalsleistungen in den niedergelassenen Bereich und leistungsgerechte Honorare“, fordert Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer.
Wutscher: Misswirtschaft nicht den Ärztinnen und Ärzten anlasten
Dass die Österreichische Gesundheitskasse endlich ihr Milliardendefizit angehen möchte, sei zu begrüßen, reagiert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, auf entsprechende Ankündigungen von ÖGK-Obmann Peter McDonald. „Aber die geplante Art und Weise ist eine komplette Themenverfehlung. Seit Jahren schafft es die ÖGK nicht, aus der Kassenfusion nennenswerte Synergieeffekte oder Effizienzsteigerungen zu generieren. In der Privatwirtschaft hätte ein solches Management-Versagen harte personelle Konsequenzen.“ Hier müsse angesetzt werden: „Zuerst sollte die ÖGK ihr Finanzloch intern kritisch aufarbeiten und endlich Maßnahmen daraus ableiten. Gerade im Bereich der Immobilien gäbe es da noch viel Potential“, sagte Wutscher und betonte: „Die ÖGK-Misswirtschaft kann man jedenfalls nicht den Ärztinnen und Ärzte anlasten. Nur 15 Prozent der ÖGK-Gesamtausgaben entfallen auf ärztliche Leistungen. Die Gesundheitskasse wäre jedenfalls schon einmal gut beraten, vom sinnlosen Aufbau teurer Parallelstrukturen durch den teuren Aufbau kasseneigener Zentren Abstand zu nehmen.“ Wie das mit einem Finanzloch mit einem Ausmaß von bis zu einer Milliarde Euro funktionieren solle, sei ohnehin höchst fragwürdig, so der ÖÄK-Vizepräsident. Wie man das Kassensystem wieder attraktiv machen könnte, dazu habe es in den vergangenen Jahren mehr als genügend Vorschläge der Ärzteschaft gegeben, „bis hin zu einem fertig ausgearbeiteten einheitlichen Leistungskatalog“, erinnert Wutscher. Doch all diese Vorschläge habe die ÖGK ignoriert oder verschlafen.
Zu dem von McDonald geforderten „Solidarbeitrag“ seitens der Ärzteschaft meint Wutscher: „Dem ÖGK-Obmann scheint nicht bewusst zu sein, dass wir Ärztinnen und Ärzte schon seit Jahren tagtäglich einen Solidarbeitrag leisten, indem wir mit höchstem persönlichem Einsatz die Folgen der verheerenden Kostendämpfungspfade bei gleichzeitig wachsender Bevölkerung abfedern – damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht leidet! Ein Solidarbeitrag würde erst recht zu Lasten der Patientinnen und Patienten gehen, wenn das Kassensystem noch unattraktiver gemacht wird. Wir Ärztinnen und Ärzte sind auch weiterhin dazu bereit, für unsere Patientinnen und Patienten Leistung zu bringen. Doch statt Anerkennung bekommen wir aktuell fast wöchentlich mehr als entbehrliche und teilweise sogar absurde Briefe, wie wir unsere Patientinnen und Patienten zu behandeln haben. Ich rate dringend zu mehr Wertschätzung im Umgang mit den Vertragspartnern, statt scheinheilig den Klingelbeutel auszupacken“, unterstrich Wutscher.